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Wenn wir in Kürze zum ersten Mal das Knistern dutzender gleichzeitig geöffneter M14-Boosterpackungen hören, stellt sich ganz automatisch die Frage, was wir denn dort an interessanten Neuheiten rausziehen können. Nun beschäftigt sich nahezu jeder damit, was die guten Karten sind, sodass sich das nicht auch noch tun muss. Stattdessen werfen wir heute einen Blick auf die interessanten, also all jene, die vermutlich nie zu den ganz Großen im Geschäft gehören werden, aber doch das Potenzial haben, dass man bei eingehender Beschäftigung ein durchaus anständiges Deck mit und um sie auf die Beine gestellt bekommt. 1. Angelic Accord Beginnen wir wenig überraschend bei Weiß und dort mit einer Karte, die zunächst einmal gar nichts macht. Das ist natürlich schon ein ziemliches Handicap, wenn man das Spiel ein wenig ernst nimmt. Schließlich muss die Karte selbst erst einmal die in sie gesteckte Investition wieder hereinspielen und die beschränkt sich eben nicht nur auf die Manakosten. Nehmen wir als Beispiel an, wir spielen für vier Mana Angelic Accord und unser Gegner einen Hellrider Interessanterweise sorgt die Auslösehandlung des Lebenspunktegewinns ja schon selbst dafür, dass gerade den besonders schnellen Decks entgegengewirkt wird. Bedeutet, wenn wir Engel bekommen wollen, brauchen wir Lebenspunkte. Das passt doch. Spätestens ab Engel #2 sollte dann auch das Mana wieder drin sein und jeder weitere Engel ist ein netter Bonus. Doch hier sind wir schon beim nächsten Problem. Lebenspunkte. Bäh! Einer der wichtigsten Schritte auf dem Weg zum erfolgreichen Magic-Spieler ist der, an dem man erkennt, dass Karten, die lediglich zusätzliches Leben erzeugen, meist viel, richtig viel schlechter sind, als man gemeinhin annimmt. Die Gründe dafür sind vielfältig und an anderen Stellen ausführlich diskutiert, deshalb wollen wir uns auch eher dem logischen nächsten Schritt zuwenden: Sämtliche Effekte, die Lebenspunkte addieren, werden unterschätzt. Klar, wenn man einmal erkannt hat, wo man falsch gedacht hat, neigt man dazu, allen anderen diesen Fehler ebenfalls nachweisen zu wollen. Aber auch das ist so nicht richtig. Es gibt nämlich durchaus eine Daseinsberechtigung für Lebenspunktegewinner im ernsthaften Turniergeschehen. Denkt nur mal an unseren Liebling den guten Thragtusk Nachdem wir jetzt also die Basics geklärt hätten, bauen wir doch einfach mal das Deck: Angelic Skirmisher Azorius Charm Blood Baron of Vizkopa Congregate Disciple of Bolas Drogskol Reaver Elixir of Immortality Fall of the Gavel Heroes' Re Hollowhenge Scavenger Nearheath Pilgrim Rhox Faithmender Saruli Gatekeepers Scroll of Avacyn Solemn Offering Spark Trooper Sphinx's Revelation Thragtusk Trading Post Trostani, Selesnya's Voice Unflinching Courage Vault of the Archangel Warleader's Helix Dies ist meine erste Liste an potenziellen Karten, die mehr oder weniger im Alleingang für die notwendigen vier Lebenspunkte sorgen können. Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, ein paar Sachen zu kombinieren und dann kommen beispielsweise noch folgende hinzu: Blind Obedience Blood Artist Centaur Healer Deathrite Shaman Firemane Avenger Huntmaster of the Fells Obzedat, Ghost Council Scavenging Ooze Wenn man das jetzt kombiniert, sieht alles nach den Farben Grün und Weiß aus, wozu dann noch etwas Schwarz (hauptsächlich für den Blutbaron, Disciple of Bolas Im Detail dürften Thragtusk Eine andere, M14-lastigere Option könnte ein Token-Subthema sein. Trostani ist davon aus naheliegenden Gründen schnell zu begeistern und auch ansonsten gibt es mehrere Karten, die hier gut funktionieren könnten, Blood Artist Insgesamt würde man also ein Deck voll guter Karten bauen (was immer ein guter Ansatz ist …), die hervorragend gegen richtig schnelle Decks aufgestellt sind und somit auch einen Nichtsnutz wie Angelic Accord verkraften lassen. Der Accord wiederum wäre unglaublich gut gegen die langsameren Gegner, zumal eine Verzauberung heutzutage oft nur mit viel Mühe beseitigt werden kann. 2. Warden of Evos Isle Schon seit längerer Zeit warten Favorable Winds Alternativ kann man auf die Masse verzichten und lieber auf Klasse setzen, soll heißen, wenn man teurere Flieger damit auf den Tisch bekommt, braucht es vermutlich kaum noch den Bonus der Winde. Den eigentlichen Vorteil bekommt man aber auch mit günstigeren Flugzeugen: Weniger Mana für sie ausgeben zu müssen, heißt auch mehr Mana offenhalten zu können. Gerade für die Blaumagier ist das dann eine schöne Sache, da Disruption in Form von Gegenzaubern oder Unsummon 3. Dark Prophecy Okay, das war zu offensichtlich. Deshalb … … das noch Offensichtlichere. Ich bin bei der Hexe ein wenig im Zwiespalt mit mir selbst. So mag ich es nicht, wenn mir mit der Holzhammermethode lustige Kombinationen vorgeschrieben werden. In diesem Fall sogar wortwörtlich. Auf der anderen Seite sind es in diesem Fall eben eine Hexe, ihr Zaubertopf und ein Tierchen, was in ebenjenen soll. Interessanterweise halte ich zumindest zwei dieser drei Sachen tatsächlich für begrenzt spielbar, in erster Linie die Eidechse. Festering Newt blockt nämlich recht gut und stellt dadurch auf jeden Fall eine solide Karte gegen offensive Decks dar. Deren Spieler wiederum haben heutzutage erschreckend wenig Kreaturenvernichtung, besonders nach dem Sideboarden, wenn sie in Spiel 1 kaum Ziele dafür gesehen haben. Und dann könnte auf einmal auch die Hexe ganz erfolgreich sein. Zugegeben ungefähr drei Kopien von ihr, die vier Eidechsen und ein Kessel – weil man es kann – machen schon die Hälfte des Sideboards voll, aber ist eben auch durchaus stark. Selbst einen Maindeckeinsatz möchte ich deshalb nicht ausschließen. Ja, die putzigen Tierchen sind viel schlechter, wenn man nicht angegriffen wird, dafür ist die Hexe umso stärker. Vermutlich immer noch nicht gut genug, aber Mann, drücke ich mir die Daumen, dass ich sie mal als ersten Pick im Draft haben werde … 4. Young Pyromance Den werden wir mit Sicherheit des Öfteren sehen, aber eher selten in diesem Deck:
Die Idee ist, einen Haufen Idioten-Spielsteine zu erzeugen, die mit Hymne und Plunge Extramana bereitstellen. Dieses wirft man in Reforge the Soul Das Deck ist jetzt schon nicht so schlecht, da es ein paar einzigartige Sachen macht. Ein Kombodeck zu sein, etwa. Gerade die diversen Decks, die eigentlich nur aus guten Karten bestehen und ansonsten keinen stringenten Plan verfolgen, sind oft nicht schnell genug, spielen gleichzeitig aber auch nicht ausreichend Disruption. Mit dem jungen Pyromantiker wird das Ganze jetzt in eine neue Dimension gehoben, weil er im Alleingang für ausreichend Tokens sorgen kann. Eventuell sogar so überzeugend, dass man diese an anderer Stelle einsparen kann, was Platz für stabilisierende Karten (etwa mehr Ravings oder Augur of Bolas 5. Predatory Sliver Ja, die guten alten Sliver. Ich habe ja nie so richtig verstanden, was an denen so toll sein soll (siehe oben, Stichwort: Holzhammermethode), aber gerade im Limited fand ich es doch ziemlich spannend, dass auch die des Gegners mit Beachtung fanden. Das ist jetzt vorbei, jeder Remasuri arbeitet nur noch für seinen Meister, was sie sicher nicht schlechter macht. Der wichtigste – damals, wie heute – wird dabei natürlich der sein, der alle Kollegen verbessert und zwar für den günstigen Preis. Die nächstbesten dürften dann der Manaweft Sliver sowie Mutavault Ansonsten hat es sich bei solchen Decks immer bewährt, eine Kombination aus soliden und spektakulären zu spielen. Erstere sollen ohne größere Synergien funktionieren und somit das Rückgrat des Decks bilden, während Letztere beim Funktionieren des Schwarms besonders auftrumpfen. Offensichtlich geht das nur in der Naya-Farbkombination, obwohl ich nicht ausschließen will, dass so ein Galerider Sliver gut genug ist, um noch irgendwie ins Deck zu kommen.
Das lässt jetzt noch Platz für vier weitere Karten. Erste Option wäre wohl Hive Stirrings, allerdings denke ich, dass ein schnöder Manaelf vielleicht am Ende doch mehr wert sein könnte. Zumal diese auch besser mit dem guten Domri zusammenarbeiten würden und das Mana eben sowohl stabilisieren, als auch beschleunigen könnten. 6. Trading Post Dass es Trading Post Deshalb hier noch kurz ein anderes Artefakt: Dieses ist zunächst einmal superbillig, was immer der richtige Ansatz ist. Dann hier mal eine Auswahl an Karten, die damit harmonieren: Deadbridge Chant Oblivion Ring Blood Artist . . . jede verdammte Kreatur mit einem Enter- oder Leaves-the-Battlefield-Trigger … Also: Thragtusk Wo habe ich nur all meine Conjurer's Closet An dieser Stelle hört es noch lange nicht auf, besonders wenn man in die älteren Editionen schaut. Ich befürchte beinahe, da gibt es noch die eine oder andere Kombination, die richtig gefährlich wird. Aber auch so ist das Potenzial gewaltig. Und das alles für nur zwei Mana. Dafür nimmt man es doch gern in Kauf, dass auch diese Karte zunächst einmal … nichts macht. In diesem Sinne, viel Freude beim Prerelease! Der MiDi |