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Artikel / Berichte

Ehre dem Boss
Magic Karten Beobachtungsliste 
Falco Ouko
03.09.2014
Tja, die einfarbigen Götter …
Die wurden ja eigentlich vom geschätzten Torben Thies schon behandelt. Jedoch komme ich nicht so ganz auf den gleichen Schluss; für mich ist der Beste nämlich …


Erebos, God of the Dead, weil er tatsächlich Kartenvorteil generiert. Als Schwarzspieler ist man es ja gewohnt, Lebenspunkte zu zahlen, um Extrakarten zu bekommen. Ja, die Kosten sind in diesem Fall nicht ganz ohne, aber wir reden schließlich von Commander, und dass die Gegner keine Lebenspunkte mehr dazuerhalten, ist auch sehr gut.

Im Gegensatz zu Torben habe ich auch keine Abneigung gegen Schwarz. Ich persönlich finde, dass es Kreativität verlangt, schwarze Decks zu bauen. Denn Schwarz bietet außer Verzauberungszerstörung einfach alles … zu einem Preis. Daher muss man als dunkler Magier Wege finden, die zum großen Teil recht heftigen Zusatzkosten in einen Vorteil zu verwandeln. Schon als ich Erebos, God of the Dead das erste Mal sah, wusste ich zum Beispiel, dass ich eine absolute Schrott-Rare zum zentralen Bestandteil des Plans dieses Decks machen würde: Soul Conduit!


Wenn mich die Extrakarten Lebenspunkte kosten, warum das nicht zum Ziel machen? Gesagt, getan. Ich will Lebenspunkte verlieren und dafür etwas erhalten, dann mit einem Gegner tauschen und auf einen Schlag gewinnen. Klingt doch ganz nach einem gewagten Plan. Und das ist er auch. Ergo musste ein Plan B her und der besteht wiederum darin, Lebenspunkte dazuzuerhalten, falls Plan A in die Hose geht. Das ist für Schwarz zum Glück genauso wenig ein Problem, wie große, böse Kreaturen mit netten (na ja, für den Gegner weniger netten) Nebenfähigkeiten zu versammeln. Womit wir bei Plan C wären. Bekanntlich sind ja aller guten Dinge drei. Und Lebenspunkte alleine gewinnen bekanntlich nicht.

Oh, ich vergaß. Es gibt noch Plan S. Den verrate ich aber etwas später. Hier erst einmal die Deckliste; anschließend gehe ich die Liste mit euch durch und erkläre die Möglichkeiten.


34 Snow-Covered Swamp
Urborg, Tomb of Yawgmoth
Untaidake, the Cloud Keeper
Scrying Sheets
Nykthos, Shrine to Nyx
Cabal Coffers
Spawning Pool
Bojuka Bog

Phylactery Lich
Phyrexian Obliterator
Gray Merchant of Asphodel
Drana, Kalastria Bloodchief
Grave Titan
Skeletal Vampire
Hythonia the Cruel
Sepulchral Primordial
Lord of the Void
Sheoldred, Whispering One
Chancellor of the Dross
Abhorrent Overlord
Pestilence Demon
Colossus of Akros

Extraplanar Lens
Gauntlet of Power
Caged Sun
Crypt Ghast


Vampiric Tutor
Demonic Tutor
Beseech the Queen
Diabolic Tutor
Diabolic Revelation
Liliana Vess

Cruel Bargain
Phyrexian Arena
Underworld Connection
Greed
Bloodgift Demon
Seizan, Perverter of Truth
Baleful Force

Season of the Witch
Devour in Shadow
Dismember
Murder
Heartseeker
Tendrils of Corruption
Toxic Deluge
Silence the Believers
Mutilate
Damnation
Oblivion Stone
Life's Finale
Decree of Pain


Reanimate
Whip of Erebos
Rise from the Grave
Fated Return

Expedition Map
Jet Medallion
Blanket of Night
Praetor's Grasp
Sadistic Sacrament
Consume Spirit
Exsanguinate
Soul Conduit
Liliana of the Dark Realms
Sorin Markov


Kommandeur:

Erebos, God of the Dead


Was hier sicherlich auffällt, ist, dass ich Erebos gerne schnell als Kreatur sehen will. Da man viel Mana generieren kann, ist es nicht so schlimm, wenn der Gott zwei- bis dreimal mit Path to Exile oder Swords to Plowshares aus dem Spiel entfernt wird und so viel mehr Sprüche, die den God ins Exil schicken können, gibt es nicht beziehungsweise werden nicht gespielt. Ich habe noch kein Spiel erlebt, bei dem der Gott der Toten mehr als dreimal hinausbefördert wurde. Und bis das geschehen kann, läuft die Maschinerie der dunklen Macht perfekt oder die Gegner sind schon besiegt.

Folglich heißt ein Unterthema dieses Decks Devotion (Hingabe). Zwei Devotion-Kreaturen dürfen daher auch mitspielen: der bewährte Gray Merchant of Asphodel und Abhorrent Overlord. Der Overlord spielte ja bisher keine große Rolle in irgendeinem Format, was nicht zuletzt an seinen recht hohen Manakosten liegt, denn in dieser Preisklasse gibt es starke Konkurrenz. Hier aber ist er eine große Nummer, wenn er kommt. Bisher erschien er in sämtlichen Spielen, in denen er zum Einsatz kam, zusammen mit nicht weniger als sechs Harpyien auf der Bildfläche. Für sieben Mana sieben Flieger zu bekommen, das ist schon super. Der Gray Merchant ist manchmal Plan B, manchmal Teil von Plan S. (Ich komme später noch darauf zu sprechen.) Um Devotion zu bekommen, habe ich sogar richtig alte Schätze ausgegraben wie etwa Season of the Witch. Dieses Schmuckstück bringt uns nicht nur schneller Devotion und hilft uns, den Gegner unter Druck zu setzen, nein, seine Nebenkosten unterstützen den Plan A. Wir erinnern uns, wir wollen zügig mit den Lebenpunkten unten sein und in der Zwischenzeit alles vorbereiten für den finalen Schlag. Der wiederum wird mit folgenden Karten ausgeführt (wenn man davon absieht, das manchmal bereits Kreaturen liegen, die den Schlag ausführen können): Exsanguinate und Consume Spirit oder auch mal Gray Merchant of Asphodel.


Um die fraglichen Karten tatsächlich zu finden, habe ich einige Sucher eingebaut. Hauptsächlich sucht man aber erst mal nur eine Karte: Diabolic Revelation! Denn mit all dem Mana sucht man sich mehr als nur den Hauptplan. Vor allem gegen mehr als nur einen Gegner benötigt man immer Nachschub, denn zwei Spieler auf einmal ausschalten zu können, ist ein sehr seltenes Geschenk. Da ich oft zwischen drei und sechs Karten suche, kann ich meist Plan S und das, was man halt gerade benötigt, suchen. Damnation oder so. Bedenkt aber, dass Diabolic Revelation extrem viel Vorteil macht, setzt sie nur risikoarm ein und denkt auf zwei Züge voraus, bevor ihr euch eure Karten angelt. In solch einem Deck sind Sucher jedenfalls unumgänglich. Wer also Grim Tutor herumliegen hat oder zu viel Geld besitzt, kann den gerne einbauen.

So, der finale Schlag heißt ja: Soul Conduit einsetzen, wenn man selbst ziemlich weit unten mit den Lebenspunkten ist. Weit unten ist natürlich ein dehnbarer Begriff. Generell empfiehlt es sich, Soul Conduit am Ende des gegnerischen Zugs zu aktivieren, um mehr Mana im nächsten eigenen Zug zu haben, manchmal muss man aber auch etwas überstürzt zur Tat schreiten. Lebensspender wie Tendrils of Corruption zur Absicherung und/oder eine eigene Kreaturenarmee für den tödlichen Schlag spielen in diese Entscheidung selbstverständlich mit hinein. Ebenso die Verfügbarkeit von Extramana. Hat man bereits einen Manamultiplikator (Extraplanar Lens, Gauntlet of Power, Caged Sun, Crypt Ghast, Nykthos, Shrine to Nyx oder Cabal Coffers) liegen, einen weiteren in der Hand und verfügt deshalb plötzlich nicht über doppelt, sondern dreimal so viel Mana, kann man Leute böse überraschen. Expedition Map sucht besagten Nykthos, Shrine to Nyx oder Cabal Coffers. Jet Medallion macht alles billiger, was nicht verkehrt ist, Manabeschleunigung hin oder her, und hilft zudem Phylactery Lich. Blanket of Night ist ein weiteres Urborg, Tomb of Yawgmoth und hilft Devotion. Praetor's Grasp ist echt gut – gegen Kombodecks beispielsweise oder um sich einen Sol Ring zu klauen. Und Liliana of the Dark Realms dünnt das Deck aus und geht öfter mal bis zum Ultimate. Und dann geht die Luzi richtig ab.


Weiterhin sind hier viele globale Zerstörer enthalten und daher gibt es auch ein paar Reanimationssprüche. Natürlich auch solche, die sich aus dem gegnerischen Friedhof bedienen können (Reanimate und Fated Return sowie Sheoldred, Whispering One und Sepulchral Primordial). Ganz besonders Fated Return liebe ich. Es gibt doch nichts Schöneres, als zum Beispiel eine Sphinx of Uthuun wiederzubeleben, sich Karten abzugreifen und das Vieh auch noch unzerstörbar zu machen. Was gerne am Ende des gegnerischen Zugs geschieht, wenn man weiß, dass man im nächsten Zug seine eigenen kümmerlichen Restlebenspunkte gegen die 27 vom Gegner tauscht und man noch das Mana für den eigenen Massenzerstörer hat. Bye, bye, Kansas, heißt es da. Denn Erebos ist ja auch unzerstörbar und fast immer eine Kreatur. Somit zehn Schadenspunkte. So als Beispiel.

Apropos Zerstören: Neben den mehr oder weniger üblichen Massenvernichtern wie Damnation, Mutilate, Life's Finale und Decree of Pain verwende ich zwei, die mir selbst auch wehtun: Toxic Deluge und Pestilence Demon. Und als Einzelschusswaffe mit heftigem Rückschlag gibt's Devour in Shadow. Gegen besonders hartnäckige gegnerische Kreaturen hilft Silence the Believers und für alles, womit Schwarz allein nicht klarkommt, nimmt man Oblivion Stone. Heartseeker ist eine Karte, die eigentlich viel zu teuer ist, aber wenn man das Mana aufbringt, hat man hier halt einen permanenten Zerstörer. Bisher hat mich das noch nie gestört, kann aber gut sein, dass die Karte eines Tages ausgetauscht wird. Season of the Witch ist auch nicht die effektivste Karte schlechthin und normalerweise würde ich keinen Slot dafür verschwenden, jedoch steuert sie drei zur Devotion bei, zieht Lebenspunkte ab und der Effekt wird dann gut, wenn man ein oder zwei fette Kreaturen liegen hat.


Wo wir gerade wieder beim Thema sind: Um sich die eigenen Lebenspunkte zu nehmen, muss man in Schwarz eigentlich nie lange suchen. Eher hat man die Qual der Wahl. Hauptsächlich setze ich auf Kartenzieher: Erebos, God of the Dead und Greed sind die effektivsten, aber Bloodgift Demon, Seizan, Perverter of Truth und Baleful Force sind ebenfalls willkommen. Nebst Underworld Connections und Phyrexian Arena ist vor allem Cruel Bargain eine Wucht. Hat man alles beisammen, kann man sich für drei Mana selbst von beispielsweise 16 auf acht Lebenspunkte bringen und – sofern Soul Conduit liegt – den Gegner ganz schnell ausschalten.

Soviel zu Plan A …

Plan B: Exsanguinate, Gray Merchant of Asphodel, Consume Spirit, Chancellor of the Dross, Whip of Erebos und Tendrils of Corruption halten einen am Leben, falls man zu gewagt gespielt hat. Oder falls Soul Conduit neutralisiert wurde oder so

Plan C: Es geht um fette Viecher, die die Gegner unter Druck setzen, und hier sind Sie auch schon: Phylactery Lich – Artefakte gibt's genug und er ist schon eine Ansage mit Unzerstörbarkeit. Phyrexian Obliterator – musste rein, ist klar. Sofort-Devotion, keine Nebenwirkung und die Gegner nervt's, was will man mehr? Drana, Kalastria Bloodchief ist so was von Hammer, gegnerisches Personal abschlachten und dabei an Power gewinnen ist ja so was von Hamm— Ihr wisst schon. Grave Titan ist eine Maschine und unbeantwortet extrem nervig. Skeletal Vampire ist ein Finisher der alten Schule, mit dem man schnell mehr kleine Fledermäuse hat als die meisten Gegner Kreaturen. Hythonia the Cruel kommt mit eingebauter Massenvernichtung daher und Sepulchral Primordial bedient sich gerne aus den gegnerischen Friedhöfen. Lord of the Void macht auch sehr viel Spaß und Sheoldred, Whispering One ist an sich schon gut, aber mit Massenvernichtung … oh yeah baby. Chancellor of the Dross ist okay, nicht mehr, nicht weniger. Er ist drin, weil er drei schwarze Mana kostet und Lifelink … gehört eigentlich eher zu Plan B. Abhorrent Overlord ist eine Granate und Pestilence Demon ist ein weiterer ein wandelnder Massenzerstörer. Colossus of Akros ziehe ich den anderen Kolossen vor, weil er mit all dem Extramana schnell 20/20 groß wird.

Plan S: Das ist Sorin Markov! Genau – wenn alle Stricke reißen, genügen 18 Mana und dazu ein Exsanguinate et cetera und ein Gegner ist schon mal weg. Oder elf Mana mit Gray Merchant of Asphodel und genügend Devotion. Devotiontauglich ist der Planeswalker ja auch.

Und damit hätten wir grundsätzlich alles. Gegen einen einzelnen Gegner ist das Deck schon fast zu stark. In großer Runde muss man entsprechend vorsichtiger spielen, vor allem wenn die Gegner das Deck kennen. Soul Conduit kann hier echt superstark sein oder bei zu gewagtem Spiel nach hinten losgehen. Das Deck macht jedenfalls eine Menge Spaß und ist sowohl duell- als auch mehrspielertauglich. Ich liebe es und hoffe, dass ich einigen Schwarz hiermit näherbringen konnte.